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Turnfahrt / in den Zigerschlitz

Christa Wydler 01.09.2021

Das Programm:  

Fahrt mit Zug und Postauto nach Obererbs/GL, dann Wanderung auf dem Elmer-Höhenweg nach Ämpächli, dazwischen Mittagessen im Berghotel Bischofalp, anschliessend mit der Gondelbahn nach Elm und mit Postauto und Bahn wieder zurück nach Dietikon

tönte sehr verlockend. Also, packen wir das.  

Schööön, nicht das Wetter, das lässt uns Dietiker Engel in letzter Zeit im Stich. Ja, der Spruch vom lachenden Himmel hat seine Gültigkeit eingebüsst. Schööön war, dass sich 15 Turnerinnen für diesen Ausflug eingeschrieben haben.  

Alles hat wieder tiptop geklappt. Da kann man unseren beiden Maria’s wirklich ein Kränzchen winden. Kurz vor der Haltestelle Elmer Bahnen war der erste Reiseunterbruch eingeplant, im Frühstücksstübli vom Hotel Sardona war für uns reserviert und die Gipfeli noch leicht lauwarm. Es kostete aber allerhand Verhandlungsgeschick, dass wir dort überhaupt einkehren konnten, denn der Buschauffeur war auf’s äusserste um uns besorgt und wollte uns erst gar nicht ziehen lassen. War das wohl, weil drei Stationen vorher die Station Altersheim war und er meinte, wir seien dort entwichen? Unsere beiden Reiseleiterinnen hatten es aber im Griff und erklärten ihm unser Programm.  

Eine knappe Stunde später – und nach dem besuchen der Toilette - bestiegen wir, gestärkt, das nächste Postauto nach Obererbs. Da ging’s dann nicht nur lange, sondern auch teilweise recht steil die Strasse rauf. Gaby und ich warfen uns ab und zu vielsagende Blicke zu, dachten wir doch an unsere Puste. Puh …      

Auf der Höhe ging das Wandern los, doch wo blieb die Sonne blos? Der Regenschirm musste noch nicht aufgespannt werden, der kam dann später ab und zu zum Einsatz, das Nebelhorn hatten wir nicht dabei, der Wanderweg war auch bei diesen Wetterverhältnissen tiptop und auf die Vorderfrau lief man nicht auf, da alle leuchtend farbige Windjacken trugen. Für’s Wetter waren unsere beiden Reiseleiterinnen nicht zuständig, 2 – 3 kurze Stellen, die etwas Geschick erforderten, ansonsten easy. Nicht rutschig, nicht pflotschig. Mir kamen die Worte von Ursula Koch vor ein paar Jahren in den Sinn, als sie meinte, sie sei für dieses Jahr genug „herumgesumpft“. Ja, so krass war es nicht und wir sind daher fast ohne Pausen Richtung Bischofalp gezogen. Maria warnte mich noch vor den letzten 4 steilen Minuten vor dem Restaurant. Aber da war ich schon oben.   Wunderschön die Blumen, die uns am Eingang des Berghotels entgegen lachten. Wir lachten auch, denn kaum haben wir uns hingesetzt, setzt starker Regen ein. Glück gehabt. Das Hotel wurde 2015 innert kürzester Zeit erbaut und ist mit vielen besonderen künstlerischen Arbeiten bestückt. Empfehlenswert dort einmal einzukehren. Vielleicht sind wir auch schon bald wieder dort, denn unsere Bedienung verteilte Wettbewerbsformulare zum Ausfüllen,  Hauptpreis eine Übernachtung mit Frühstück, leider nur für eine Person, nicht für die ganze Gruppe.   Hunger oder nur ein kleines „Glüschtli“? Die Speisekarte hatte allerhand zu bieten, natürlich auch Spezialitäten, wie Zigerhörnli (die hätten etwas mehr Ziger vertragen, waren aber auch so lecker), Chalberwürste etc. Mit Essen, Nachspeise für die einen, „ es Käffeli“, etc. verging die Zeit wie im Flug und so langsam wurde zum Aufbruch geblasen. Vor dem Hotel dann noch ein Gruppenbild und siehe da, auf der Gegenseite, ganz oben im Gebirge leuchtete schon etwas, der erste Schnee hat die Landschaft überzuckert.          

Von nun an ging’s bergab und nach einer knappen halben Stunde standen wir vor den Kabinen der Elmer Bergbahnen. Einsteigen und runter fahren. Nicht nur die Fenster der Kabinen waren beschlagen, nein auch einige Frauen mussten ihre Vorfenster putzen. Ja, kalt, warm, feucht, das hat halt seinen Preis.   Nun zeigte sich das Wetter nur noch von seiner schlechtesten Seite, Regen, Regen, Regen. Wir konnten aber – nach kurzem „Lädele“ im Souvenirshop - im Wartesaal bleiben und dann auf das Postauto umsteigen. Platz war genug vorhanden. Es ging uns ja sooo gut, überholten wir doch eine Militärkompanie auf ihrem Marsch. Nass. Nässer, am Nässesten. Rostet das Gewehr nicht? Wir an der Wärme und im „Schärme“. Und wieder rief der Buschauffeur laut und deutlich: „Altersheim“. Mein Lieber, nicht für uns. In dem älteren und tristen Gebäude hat es noch wohl ein paar freie Plätz und er erhält eventuell für die Vermittlung neuer Gäste eine Provision.   

Schwanden, Ziegelbrücke und Zürich umsteigen und wohlbehalten sind wir alle wieder in Dietikon angekommen. Es war sehr wichtig, dass wir Maria Federer nicht verloren haben, denn es gab pro Gruppe nur noch ein Billett, und was wären wir da ohne sie gewesen? Schwarzfahrerinnen!!   Wohlbehalten sind alle wieder in Dietikon angekommen -  hier hat es scheints nicht geregnet – und wir danken den beiden Maria’s ganz herzlich für die Organisation dieser tollen Turnreise und die fürsorgliche Betreuung. Wir sind modern, viele WhatsApps und Fotos haben bereits die Runde gemacht. Durchwegs positive. Wir freuen uns schon auf ein nächstes Mal, wollen aber für unsere Wanderleiterinnen nicht zu viel Werbung machen, ansonsten werden sie noch abgeworben.                                                                         

Christa