Turnfahrt In die Bündner Herrschaft
Turnfahrt / In die Bündner Herrschaft
Wenn einer eine Reise tut, da kann er was erleben,
auf unsere Organisatorinnen, da wollen wir ein Gläschen heben.
So schön war auch das Motto beschrieben:
„Beschwingt über den Reben der Bündner Herrschaft“.
Und beschwingt war auch der ganze Ausflug.
Treffpunkt wie immer der Kiosk am Bahnhof Dietikon. 7.45 Uhr. 14 Teilnehmerinne waren angemeldet, doch leider gab es noch einen Ausfall aus Krankheitsgründen. Schade.13 Frauen, abergläubisch? Glücks- oder Unglückszahl? Auf alle Fälle sind alle wieder glücklich und gesund in Dietikon eingetroffen und mit vielen Erfahrungen reicher.
Bereits in Zürich die erste Aufregung. Maria wollte uns mit Kaffee und Gipfeli überraschen. Doch wo blieb sie nur? Brigitte machte sich auf die Suche, hat drei „Kaffeestübli“ abgeklopft, keine Maria. Wir waren auch nicht gerade klug und haben einfach gewartet. Ja, und dann kam sie angestürmt. Und wir stürmten auch, auf’s Perron. Reservation im Wagen 16 … Aber halt, bis dahin reichte die Zeit nicht mehr, einsteigen und im Zug weiter laufen. Die Komposition war bei Wagen 8 fertig. Und .. wir waren nicht die einzigen, die nach Landquart wollten. Praktisch kein freier Sitzplatz. So setzten wir uns auf den Boden sowie auf die Treppe in den oberen Stock und tranken genüsslich den Kaffee und stärkten uns mit dem Gipfeli. Die Verspätung resultierte daher, dass Maria den von ihr am Vortag ausgewählten Kaffeestand nicht mehr fand. Wir haben wohl einen anderen Aufgang gewählt und da war gleich rechts nichts, bei der Suche verstrich dann die Zeit. Wir waren aber nicht die einzigen, wir teilten den Platz am Boden mit einem Gast, der sich nach der Reise von Basel noch ein warmes Getränk genehmigte und dem somit die
Zeit auch nicht mehr zum Wagen 16, zu seiner Gruppe, reichte. In Sargans hat er uns dann verlassen und ist zu seinen Weggefährten gespurtet. Wir aber dachten, wegen den wenigen Minuten lohnt sich das Umsteigen nicht mehr. Dann leuchtete die Schrift auf: „Wegen technischer Probleme müssen alle Passagiere den Zug verlassen“. Auch das noch. Doch umgehend die Berichtigung: Falsche Mitteilung! Zum Glück ist niemand fehlerlos.
Landquart umsteigen und in den Zug nach Malans. Hier war nicht reserviert – war ja auch nur eine kurze Strecke – und die Umsteigezeit äusserst knapp. Also, aus dem Zug, in den nächsten Zug und einen Sitzplatz suchen. Da haben aber wohl nicht alle richtig hingehört (ich bekenne mich schuldig), denn wir hätten in die vorderen Wagen einsteigen müssen. In Malans öffneten sich die letzten Wagentüren nicht, das Perron war zu kurz, und bis wir das merkten, setzte sich der Zug wieder in Bewegung. Winke, winke der Gruppe und für uns frohe Weiterfahrt Man glaubt nicht, wie die Passagiere sich um uns kümmerten. Da wurde das Handy gezückt, Zugsverbindungen herausgesucht, uns beraten und natürlich auch herzhaft gelacht. Das war wohl das Tagesgespräch am einen oder anderen Mittagstisch, die vergessenen Frauen aus Zürich. Fazit war dann: Zug in Schiers verlassen, 20 Minuten Aufenthalt und dann retour nach Malans. Wir waren übrigens nicht die einzigen, eine Gruppe von 6 Personen sowie eine 4-köpfige Familie verliessen den Zug ebenfalls in Schiers und fuhren dann zurück.
Billette lösen, warum auch? Es war ja nicht unsere Schuld, dass sich die Türen nicht öffneten. So sind wir dann in den Zug Richtung Malans wieder eingestiegen und schon bald kam der Schaffner. „Billette bitte“!! Hatten wir leider nicht – die Gruppe hat wohl in Schiers nachgelöst – die Familie neben uns war im gleichen Spital krank, und mit Diskutieren und dem Strahlen von Silvia hat er ein (oder beide) Augen zugedrückt. Mit der Bemerkung: „In Malans steigt ihr dann aber aus“ und – kein Witz – in Malans hat er nachgezählt,
ob alle ausgestiegen sind. Ich denke aber, dass das ab und zu mal passiert.
Wie uns Maria Spielmann mitgeteilt hat, sollen wir in Malans das Postauto nach Jenins besteigen. Die Station hätten wir wohl gefunden, aber auch hier war wieder jemand zur Stelle um uns Frauen behilflich zu sein. Einstieg ins Postauto, Halbtax Fr. 2.20 und schon ging die Fahrt los. Brigitte war besorgt, betreffs Ausstieg. Sonne oder Rathaus? Da meldete sich eine Mitfahrerin zu Wort und frage nach unserem Wunsch. Restaurant Bündte, da müsst ihr Haltestelle Rathaus austeigen. In diesem Restaurant beginne ich heute meinen ersten Arbeitstag. Am 31 August unsere Frage? Ja, eigentlich im September, aber heute sind so viele Gäste angemeldet (sie meinte wohl nicht nur uns) und da sind die Besitzer um jede Hilfe froh. Schnell ging es mit dem Postauto den Hügel rauf und wir sahen unsere „Gspänli“ durch die Weinberge marschieren. Wieder winke, winke. Nach einer kurzen Dorfbesichtigung trafen wir alle dann im Wirtshaus „Bündte“ ein und wurden nicht nur von unseren Kameradinnen sondern auch von der neuen Servicehilfe herzlich begrüsst.
Bedienung, Essen und Getränke super und auch für die einen oder anderen hat es zeitlich noch für eine feine Nachspeise gereicht. Am Nachbartisch wurde ein 93-igster Geburtstag gefeiert. Ui, für uns dauert das wohl noch ein paar Jahre.
Die Wanderung (alle zusammen) führte uns dann über Rofels (verpasst?) ins Heididörfli, wo sehr viele Touristen aus aller Herren Länder dem lieben Heidi einen Besuch abstatteten Nach Roger Federer ist Heidi die zweit bekannteste Person in der ganzen Welt. Für uns die Gelegenheit für ein „Familiefötteli“ und kaum abgedrückt, merkten wir, dass Kimete noch fehlt, also Prozedur wiederholen!
Von nun an ging’s bergab, Richtung Maienfeld. Ganz so einfach war der Weg nicht zu finden, denn die Tafeln: keine Fussgänger, keine Velos, keine Autos haben schon etwas irritiert.
Das mit dem Fussgängerverbot hat wohl nur an Werktagen Gültigkeit und so sind wir über den Schotter losgezogen.
Die Abfahrtszeiten habe ich nicht mehr präsent, vielleicht hätte es in Maienfeld noch zu einem „Käffeli“ gereicht, aber wir konnten so auch am Bahnhof noch ein paar Sonnenstrahlen geniessen.
In Sargans klappte dann der Anschluss und wir reisten gemütlich im reservierten Abteil nach Hause. Müde? Nicht unbedingt, Zeit zum Plaudern und für die eine oder andere Wanderin noch etwas vom übrig gebliebenen Picknick zu naschen. Doch halt, Kimete hat der Schlaf übermannt und sie träumte wohl schon süss vom vergangenen Ausflug.
Zürich – Dietikon eine bekannte Strecke. Wir haben uns am Bahnhof Dietikon herzlich voneinander verabschiedet, glücklich und zufrieden und mit ganz herzlichem Dank an die beiden Organisatorinnen Maria F. und Maria S. Gerne nehmen wir wieder einmal ihr Ideenreichtum in Anspruch. Schon etwas im Köcher für nächstes Jahr?
Christa Wydler