, Christa Wydler

Maibummel 2024

Zum Glück hält sich das Wetter nicht an die Voraussagen der Wetterfrösche, denn diese hatten für den Montagabend durchwegs Wolken, Regen und sogar Gewitter prophezeit. Diese Prognosen wurden zwar dann kurzfristig noch etwas zum Positiven abgeändert, so schön, wie es dann aber wirklich war, das stand nirgendwo geschrieben.

Bei herrlicher Abendstimmung fanden sich gegen 30 Frauen beim Bahnhofkiosk in Dietikon ein. Nicht nur aktive Turnerinnen, sondern auch einige aus den Reihen der Passiven gesellten sich zu den Wanderfreudigen. Nur zwei Frauen entschieden sich für den kürzeren Weg ins Restaurant Limmatbrücke, während die anderen vorerst Ruth folgten. Sie übernahm kurz das Kommando (Heimvorteil) und wir marschierten ihr nach, durch die Unterführung, dem Lokal Gleis 21 entlang, an die Limmat. Alles bestens, aber kurz vor der Nötzliwiese ein kleiner Aufschrei von Vreni, unserer Präsidentin, ui, ui, ich habe die Begrüssung vergessen. Dies wurde dann aber schnell nachgeholt und mit ihrem Segen ging dann die Wanderung los.

 Kaum gestartet, gesellte sich ein Mann – so Mittelalter –zu uns und wollte uns Frauen begleiten und die verschiedenen Kommentare anhören. Seinen gab er gleich ab, er schimpfte über die Nötzliwiese, den Ausstieg für die „Gummibötler“, das Wehr vom EKZ und über Dietikon im Allgemeinen. Er meinte wohl, er hätte den Verein der Ungeküssten vor sich. Als wir seine Meinungen nicht teilten und ihm sogar widersprachen, schwand sein Interesse an uns, er wendete sich von uns ab und nahm einen grossen Schluck (wohl nicht der erste) aus seiner Bierdose. Ich hoffe nur, er hat diese ordnungsgemäss entsorgt.

Unsere Wanderung führte uns der Limmat entlang, Richtung Schlieren. Ab und zu fuhr ein Zug vorbei und auf der linken Seite
konnten wir ein paar junge Entchen beobachten, die es sich auf einem Holzstoss gemütlich gemacht hatten.

Ein Halt, in der Nähe eines Holunderbusches, die Blüten geöffnet und ein herrlicher Duft breitete sich aus. Mit frischem Elan ging es dann weiter. Ein paar Turnerinnen wollten auf keinem Fall am Schluss marschieren, so übernahm ich dieses Amt und mit meiner roten Jacke war ich für diese Aufgabe als „rote Laterne“ prädestiniert.

Schon hatten wir die grüne Brücke, beim Bahnhof Glanzenberg, vor Augen und diese auch bald erreicht. Kein Hochwasser (war auch schon anders) und wir konnten diese ohne Bedenken überqueren. Auf der anderen Seite der Limmat ging es dann wieder Richtung Dietikon. Ab und zu begleitete uns ein Froschgequake, gesehen haben wir aber keinen Hüpfer. Als wir etwas Schilf auf die Seite schoben, um einen Schwan in seinem Nest zu beobachten, war dieser über unseren „Gwunder“ nicht erpicht. Ja, er fühlte sich in seiner Intimsphäre gestört, streckte seinen Hals und seine Augen schauten giftig. Also, Schilf wieder zurückschieben und er hatte wieder seine Ruhe..

Nach einer knappen Stunde Gesamtwanderung trafen wir im Restaurant Limmatbrücke ein und wurden von einem kleinen Empfangskomitee am Eingang begrüsst. Diesmal gab es kein „Familienföteli“ unter den lauschigen Bäumen, denn einige Frauen hatten den Turbo gezündet und sassen bereits im Restaurant
Die aufmerksame Bedienung hielt auch für uns noch ein paar Tische frei, sie fragte nach unseren Wünschen und Getränke, Essen bzw Süssigkeiten trafen umgehend ein. Alles sehr schön angerichtet und hat auch gut geschmeckt.

Nach der Stärkung und gemütlichem Zusammensitzen traten einige langsam den Heimweg an, während die anderen noch etwas länger sitzen blieben.

Auch der Heimweg hatte so seine Reize. Da ich leider das Bähnli um ein paar Minuten verpasst habe, schloss ich mich ein paar Quartiersfrauen an und habe mich zur vorgerückten Stunde nicht zum Kauf einer Villa mit Swimmingpool bei Engel & Völkers verleiten lassen (dazu fehlt das nötige Kleingeld),  aber, Dank Vreni, einen neuen Laden in Dietikon entdeckt. Indien lässt grüssen und eingehüllt in reine Seide sieht man auch ganz gediegen aus.
Ich hoffe, alle sind wieder wohlbehalten und mit schönen Erinnerungen zu Hause eingetroffen.
Bis jetzt darf man sagen, dass
das Echo auf unseren Maibummel durchwegs positiv ausgefallen ist, dabei hat sicher auch das Wetter mitgespielt, man konnte wieder einmal gemütlich beisammen sitzen, ausgiebig  plaudern und hat erst noch vorgängig etwas für die Gesundheit getan.

                                               Christa Wydler